Diese Geschichte ist nun schon ein Weilchen her, aber sie ist immer noch gültig. Wie bereits erwähnt, habe ich beim nächstgelegenen Supermarkt zwei Fußbälle gekauft, die jeweils keine zwei Tage überlebten. Also sind wir nach Kampala ins Fußball-Fachgeschäft gefahren und haben einen richtig guten Adidas-Ball erstanden. Wieder zu Hause, wollte Ronnie wissen, wie viel wir dafür bezahlt haben. Als er hörte, dass ich für einen Fußball über 20 Euro ausgegeben hatte, fiel ihm förmlich die Kinnlade runter und er meinte entsetzt, dass man für dieses Geld besser einen Sack Reis und zwei Säcke Bohnen angeschafft hätte. Es ist nicht immer einfach unsere Bedürfnisse mit den hiesigen in Einklang zu bringen. Sicher ist essen ein Grundbedürfnis und Fußballspielen nicht. Jedoch fühle ich mich für die Grundbedürfnisse der Kinder nicht zuständig, sondern möchte ihnen außer der Reihe eine Freude machen. Außerdem spielen auch meine eigenen Kinder gerne Fußball, denen sonst furchtbar langweilig wäre. Denn es gibt kein einziges Spiel hier. Es ist nicht immer leicht, mich von schlechtem Gewissen freizumachen, wenn wir zum Beispiel 130 U$ für eine Nacht in Jinja ausgeben, die Kinder im Heim aber unter total durchlöcherten Moskitonetzen schlafen. Mir selber immer wieder zu sagen, dass das was ich hier leiste genug ist und ich auch meiner verwöhnten deutschen Herkunft gerecht werden muss, fällt oft ganz schön schwer.