top of page

Mission accomplished

Die Bauarbeiten neigen sich dem Ende zu. Heute werden noch die Regenrinnen montiert. Die Tanzhalle ist fertig, geputzt und auch schon genutzt. Alle Flecken auf dem Boden sind nicht abgegangen. Das wird im Laufe der Zeit schon noch besser werden hoffe ich. Mehrmals erwähne ich, dass ich mich sehr darüber freuen würde, wenn das Gebäude auch gepflegt würde und ich es gut in Schuss vorfinde wenn ich das nächste Mal komme. Obwohl die Kinder hier so arm sind, gehen sie mit den paar Dingen, die sie besitzen nicht besonders pfleglich um. So habe ich zum Beispiel einen Satz Spielkarten für die Kinder gekauft. Bereits am selben Tag sahen die Karten aus als müsste man sie wegschmeißen: dreckig, zerknickt und wahrscheinlich auch unvollständig. Ich mag die Karten gar nicht mehr anfassen, so sehr ekle ich mich. Den Kindern macht das natürlich nichts aus. Warum das wenige Hab und Gut nicht gehegt und gepflegt wird ist eine der unbeantworteten Fragen, die ich mit nach Hause nehmen werde. Verstanden habe ich zumindest, dass die Menschen hier nicht zwischen wertvollen und billigen Dingen unterscheiden können. Afrika ist der Second Hand Laden der ersten Welt. Auf den Märkten werden massenweise Altkleider aus Europa angeboten und minderwertigste Billigware aus China. Ein chinesischer Freund von mir meinte einmal, dass die Waren, die für China zu schlecht sind, nach Afrika verschifft werden. Hier landet also das Gut, das der Rest der Welt nicht will, nichts taugt und sofort kaputt geht. Vielleicht werden deshalb die qualitativ hochwertigen Geschenke aus Deutschland auch nicht anders behandelt als das Zeug, das sowieso nicht lange hält.


You Might Also Like:
bottom of page