Seit gestern ist das Brotsäckchen-Projekt in vollem Gange. Ronald, der Schneider, war zwei Nachmittage hier und hat den Mädchen gezeigt was sie machen müssen. Es gab einige Anlaufschwierigkeiten, weil sich ein paar der guten alten Singer-Maschinen trotz frischen Öls störrisch wehrten zum Nähen benutzt zu werden. Aber nach gutem Zureden laufen jetzt zumindest zwei. Anton, der immer gerne alles ausprobiert, hat nach viel Geduld, ein paar Tobsuchtsanfällen und zwei dicken Tränen geschafft, sich ein Bandana zu nähen. Fiona, ganz nach ihrer Façon, hat sich gleich zu Anfang eines nähen lassen und dann demonstrativ vor ihren Bruder gesetzt. Ich habe die pedalbetriebene Maschine gar nicht erst in Fahrt gekriegt sondern das Schwungrad immer rückwärts drehen lassen und dann reißt sofort der Faden.
Von den Brotsäckchen sind mittlerweile schon 13 fertig gestellt. Drei weitere haben den Qualitätscheck nicht überstanden und wurden aussortiert. Zwei der Mädchen stellen sich wirklich gut an und jedes Stück gelingt. Eines hingegen macht nur Murks. Nachdem auch ihr viertes Werk zu scheitern drohte, habe ich sie durch die Blume gebeten sich doch einer anderen Aufgabe zu widmen. Jetzt näht sie Bandanas.
Im Nebenraum zieht Muko gerade den Boden ab und ich freue mich, dass dank unserer Anwesenheit hier, so viel passiert.
P.S. Bestellungen für die Brotsäckchen werden bereits in freudiger Erwartung entgegen genommen.