Als wir das letzte Mal hier waren, hatte ich mir in grenzenlosem Eifer in den Kopf gesetzt, eine Müllrevolution anzuzetteln. Peace Africa sollte das Trennsystem einführen und sogar noch Geld verdienen, indem es Plastikflaschen an eine Fabrik verkauft. Nun gab es bereits damals Anzeichen, dass meine weltverbesserischen Gedanken nicht auf allzu fruchtbaren Boden fielen. So war der teuer erstandene Kompostbehälter sofort zweckentfremdet und das mit der Mülltrennung wollte auch einfach nicht klappen. Mittlerweile weiß ich auch, dass die Fahrtkosten zur Plastikfabrik höher sind als die Einkünfte durch den Verkauf und ich habe auch eingesehen, dass ich selber hier zwar jede Menge Biomüll produziere, die Kinder aber so gut wie nie Obst oder Gemüse bekommen, weil das einfach zu teuer ist. Ein Kompostsystem ist also eigentlich kompletter Unfug. So wird also weiterhin aller Müll verbrannt, wie auch heute wieder. Unsere Augen tränen, die Feuchtigkeit der Schleimhäute liegt bei 0% und alle husten. Anton hat eine Stimme wie ein 80-jähriger Mann und ich denke mir nur, dass eine Müllrevolution in diesem Land einfach an der Zeit wäre.